Di 10.01.2012
Wer das TUI Feuerwerk der Turnkunst bisher noch nicht geliebt hat, um den ist es spätestens seit der Premiere der „Best of 25 Years“- Tournee 2012 geschehen. Mit atemberaubenden Darbietungen der beliebtesten Künstler des vergangenen Vierteljahrhunderts feierte Europas erfolgreichste Turnshow am 28.12.2011 in der ausverkauften Göttinger Lokhalle zum 25. Mal einen grandiosen Tournee-Auftakt. Und die Liebe spielt bei der Jubiläumsshow nicht nur im Titelsong eine gewichtige Rolle. Beim Wiedersehen mit den besten Turnkünstlern haben es die Organisatoren des TUI Feuerwerk der Turnkunst um Produktionsleiter Wolfram Wehr-Reinhold und Regisseurin Heidi Aguilar in Zusammenarbeit mit den Akrobaten, Artisten und Turnern, die, wie der Titelsong bestätigt, „aus aller Welt eingeflogen“ wurden, geschafft, die erfolgreichen Darbietungen mit neuen, teils atemberaubenden und hochspektakulären, teils sinnlichen und bewegungskreativen Momenten zu versehen. So zeigen nicht nur Artem Ghazarian und Thomas Greifenstein, welch akrobatische Bewegungskünste in ihnen stecken, sondern auch D'Holmikers aus der Schweiz präsentieren Turnen am Parallelbarren, wie es die wenigsten der Zuschauer erwartet hätten: als pannenreiche Horrorshow, dabei so voller Komik, dass am Ende niemand weiß, ob er lachen oder Mitleid haben soll mit dem tollpatschigen Monster aus „Frankenstein“ oder dessen halbtoten Kumpanen. Die schrullige Schwäbin Rosemie, die mal elegant, mal tollpatschig aber stets mit charmantem Humor gemeinsam mit dem Pantomimen Herrn Niels den roten Faden in der Show spinnt, zeigt nach 2008 wieder einmal auf mitreißende Art und Weise ihren „turnerischen Sachverstand“ und ihre vielseitige Beweglichkeit. Sie jodelt, spielt auf dem Alphorn und tanzt heißen Cha-Cha. Einfach mitreißend! „Best of 25 Years“ hätte aber seinen Titel nicht verdient, wenn nicht die gesamte Show absolut fesselnd, atemberaubend und unvergesslich wäre und einen gelungenen Querschnitt aus den besten Darbietungen der vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte böte. So lassen die Zebras mit ihren extrem hohen Wurfelementen aber auch die Aomori University mit ihrer tempogeladenen und perfekt synchronisierten Performance dem Zuschauer den Atem stocken, während Chu Chuan-Ho mit wahnwitziger Geschwindigkeit die Diabolos tanzen lässt. Zu einem echten „Best of“ gehört aber nicht nur das Laute und Atemberaubende. Auch Anmut und Eleganz finden in der aktuellen Tournee ihren Platz. Das Trio Bellissimo und das Duo Bobrov wissen mit ihren waghalsigen Nummern bei gefühlvoller musikalischer Untermalung das Publikum in Staunen zu versetzen. Eine Chance zum Durchatmen gibt es indes nicht. Bei all diesen „Drauf- und Drübergängern“, wie Rosemie die Mitglieder des Starensembles betitelt, spürt selbst der Zuschauer nach der Vorstellung jeden einzelnen Muskel – ganz so, als hätte er selbst am Vertikalseil geturnt, sei in Leuchtanzügen in der abgedunkelten Lokhalle über die Catwall gesprungen oder habe sich zusammen mit Troupe Jouravel auf einen meterhohen Dreifachreck todesmutig von Stange zu Stange geschwungen. Spätestens wenn am Ende der Show die legendären Alexis Brothers aus dem Cirque du Soleil die lichtdurchflutete Showbühne betreten, hält es die Zuschauer endgültig nicht mehr auf ihren Sitzen. Die Grand Seigneurs der Akrobatik, vor denen sich die Fachwelt ehrfürchtig verneigt, haben mittlerweile das stolze Alter von 45 und 46 Jahren erreicht. Die Bilder, die von den beiden Brüdern auf der Bühne erzeugt werden, kommen dennoch so kraftvoll, so spielerisch leicht daher, dass man geneigt ist zu glauben, der „Zahn der Zeit“ hätte die beiden Modellathleten aus Las Vegas vergessen! Ein bisschen Entspannung gibt es für die Zuschauer bei der Ansammlung dieser zahlreichen Höhepunkte aber dann doch noch. Das Liebeslied von Rosemie ist gleichermaßen eine Liebeserklärung an die Künstler, die Zuschauer und die Macher des TUI Feuerwerk der Turnkunst. Und diese Liebeserklärung wird nicht zuletzt durch das NTB-Showteam untermauert, das auch bei der 25. Auflage für gefühlvolle Übergänge zwischen den Darbietungen sorgt. Speziell für die Tournee 2012 hat Regisseurin Heidi Aguilar mit dem Ensemble zwei Potpourris kreiert, die eindrucksvoll die turnerische Vielfalt der Künstler und ihrer Darbietungen präsentieren. So werden Barren, Stufenbarren, Bodenturnen, Rhönradturnen und Akrobatik geschickt miteinander verwoben. Für das Publikum gilt bei solch großer Vielfalt: Zurücklehnen, sich treiben lassen und dem Gefühl folgen. Nur so können diese mit Bewegung gemalten Bilder erfasst und genossen werden. Insbesondere diese Darbietungen verdeutlichen auf liebenswerte Art, wie sehr die Künstler und Artisten, die Akrobaten, Turner, Tänzer und Sänger des TUI Feuerwerk der Turnkunst miteinander verschmolzen sind. Selbst nach Jahren sind sie in der Lage, zu einer großen Familie zusammen zu wachsen und sich noch bis zum 24. Januar in dann insgesamt 32 Vorstellungen in 22 deutschen Städten als solche auf der Bühne zu präsentieren. Und das ist tatsächlich nur mit einer ganz besonderen Zutat zu bewerkstelligen und zeigt nachdrücklich: Das Geheimnis dieser Show ist die Liebe.