Sa 31.01.2009

Die Flippers

40 Jahre "Die Flippers"

Was ist eigentlich ein Phänomen? Laut Lexikon ein „mit den Sinnen wahrnehmbares einzelnes Ereignis“. Das kann aber so nicht ganz stimmen. Was Die Flippers in den letzten 40 Jahren erlebt haben, ist nämlich ein Phänomen, durchaus auch ein sinnliches, aber mit „einzeln“ hat das alles nichts zu tun.

Erstens sind Die Flippers zu dritt: „Der Olaf, der Manfred und der Bernd“, wie Show-Guru Dieter Thomas Heck sie immer wieder aufgezählt hat. Sicher, es waren mal sechs Flippers, aber nur diese drei haben den langen Atem bewiesen so lange zusammenzubleiben.

Zweitens hält diese Verbindung nun schon fast vier ganze Jahrzehnte – 2009 feiern die Flippers ihr Bühnenjubiläum: 40 Jahre – das sind runde 15.000 Tage, in denen nach grob geschätzten 1,5 Millionen Kilometern auf der Autobahn an die 8000 Konzerte stattgefunden haben. Macht zusammengerechnet etwa eine Milliarde Glücksgefühle bei den Fans. Wer soll da noch von „einzeln“ reden!?! Schon lenkt das Lexikon ein: „Heute bezeichnet das Wort Phänomen auch eine Ausnahmeerscheinung.“ Na also, geht doch! Scheint, als hätte der Lexikon-Schreiber Die Flippers gekannt.

Was soll man zu einem solchen Jubiläum sagen! Es war sicher kein Märchen und keine Zuckerschleckerei, die Die Flippers hier erlebt haben. Dieser bombastische Erfolg ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit und die Entschädigung für eine schier nicht enden wollende Durststrecke in den 70er Jahren, die sich bis ins Jahr 1985 erstreckte. Nach „Weine nicht, kleine Eva“ (1969) und „Sha La La, I Love You“ (1970) wurde es erstmal sehr ruhig um die Mitglieder Olaf Malolepski, Bernd Hengst, Manfred Durban, Claus Backhaus, Roland Bausert und Franz Halmich. Nicht dass die Flippers keine schönen Lieder gehabt hätten – „Bleib mir treu“ (1972), „Komm auf meine Insel“ (1974), „Wenn weiße Wolken heimwärts ziehn“, „Surf Baby Surf“ (beide 1976), „Kinder des Sommers“ und „Schau in den Spiegel, du bist schön“ (beide 1977) waren allesamt hervorragende Titel aus der Feder des Erfolgsproduzenten Jean Frankfurter und hätten sicher auch das Potential zu größeren Hits gehabt, aber manchmal kann es eben auch an der richtigen Portion Glück mangeln, und so war es damals bei den Flippers und ihren Liedern. Keine einfache Zeit. Die Familien sicherten den Musikern zwar ihren Rückhalt zu, aber richtig satt macht der ja auch nicht. Also hieß es nebenher jobben – als Tennislehrer (Olaf), Computer-Fachmann (Bernd) und Fensterbauer (Manfred). Und nach Feierabend weiter für den ganz großen Traum arbeiten.

Die Belohnung für das Durchhaltevermögen sollte erst einige Jahre später folgen, als Die Flippers nämlich auf Uwe Busse und Karlheinz Rupprich trafen – das Team, das ihnen im Frühjahr 1986 „Die rote Sonne von Barbados“ auf den Leib schrieb. Was dann folgt, ist vergoldete Schlagergeschichte. Seit diesem Hit, einem Top-15-Erfolg in den internationalen Singlecharts, hat jedes Flippers-Album mindestens Gold-Status erreicht und gigantisch erfolgreiche Singles hervorgebracht: „Mexico“ (1987), „St. Tropez“ (1988), „Je t’aime heißt Ich liebe dich“, „Sommerwind“, „Lotosblume“ (alle 1989), „Sieben Tage“ (1990), „Mona Lisa“ (1991), „Hasta la vista“ (1992), „Sayonara“ (1994), „Der letzte Bolero“ (1995), „Weit, weit von Hongkong“ (1996), „Ein Herz aus Schokolade“ (1997), „Liebe ist mehr als nur eine Nacht“ (1998), „In Venedig ist Maskenball“ (1999), „Sie will einen Italiener“ (2002), „Immer, immer wieder“ (2003), „Hundertmal“ (2005) und zuletzt „Er war der größte Casanova“ und „Kein Weg zu weit“ (beide 2007) – man muss nicht einmal Schlager-Fan sein um diese Titel zu kennen.

Die Flippers machen Musik für vier Generationen. Sie haben dem deutschen Schlager das Fernweh, die Romantik, die Sehnsucht und mit den jüngeren Hits auch sein Augenzwinkern zurück gebracht. Ihre Lieder sind Hymnen für ein Millionenpublikum. Und dabei sind die Flippers selbst das geblieben, was sie immer waren: freundliche, sympathische, volksnahe und unprätentiöse Männer, die nicht viel Tamtam um ihre Personen machen, sondern einfach diesen Beruf, ihre Musik und ihr Publikum lieben. Die privat mit ihren Frauen Helene (Durban), Edith (Hengst) und Sonja (Malolepski) glücklich sind und sich von Neidern oder Kritikern nicht beeindrucken lassen – sie machen Musik für ihr Publikum. Und wer dazu gehören will, ist herzlich willkommen.

Wir gratulieren den Flippers herzlich zum 40. Bühnenjubiläum im Jahre 2009 und wünschen viel Erfolg für die Jubiläumstournee „40-Jahre - Die Flippers.
Jan
31
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