Zahlen bitte

Die Corona-Jahre waren wirtschaftlich eine große Herausforderung. Dabei stand die OMG zumindest finanziell im Vergleich mit vielen Veranstalter:innen und Dienstleister:innen auf relativ stabilen Beinen. Unter anderem aufgrund hervorragender Jahresergebnisse in den Jahren 2017 bis 2019 konnten die Jahresfehlbeträge 2020 und 2021 teilweise aufgefangen werden. Im Jahr 2022 wurde erstmals wieder ein positives Ergebnis erwirtschaftet.

Nach zwei Jahren, die durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt waren, konnte wieder ein positives Ergebnis i. H. v. 708 TEUR erwirtschaftet werden. Trotz behördlicher Veranstaltungsuntersagungen und Einschränkungen des Tourismus- und Freizeitbetriebs im ersten Quartal sowie des noch von der LH München zu fassenden Stadtratsbeschlusses über die Erstattung der i. H. v. 2,3 Mio. EUR für das Erbbaurechtsgelände Toni-Merkens-Weg 4 ist ein positives Jahresergebnis i. H. v. 0,7 Mio. EUR zu verzeichnen.

Der Jahresüberschuss (Gesamt-OMG) verbesserte sich um 4,1 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr (-3,4 Mio. EUR). Das Ergebnis lag um 0,6 Mio. EUR über dem im Wirtschaftsplan 2022 veranschlagten Ergebnis i. H. v. 0,1 Mio. EUR.

Im sechsten Jahr der umsatzsteuerlichen Organschaft war eine Umsatzpacht i. H. v. 1,84 Mio. EUR an die LH München zu bezahlen. 

Die Umsätze stiegen auf Gesamtbetriebsebene insgesamt um 44,8 Mio. EUR (+334 %) auf 58,2 Mio. EUR (Vj. 13,4 Mio. EUR) an, im Wesentlichen aufgrund der European Championships Munich (EC 2022) (Steigerung um 28,2 Mio. EUR auf 29,4 Mio. EUR). 

Die Umsätze der „Kern-OMG“ – ohne die EC 2022, die Eishallen, das Leistungszentrum für Rudern und Kanu (LZM) und den Olympiastützpunkt Bayern (OSP) – erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 16,1 Mio. EUR auf 26,6 Mio. EUR. Das positive Ergebnis ist vor allem auf die sieben Open-Air-Konzerte, das Musikfestival Superbloom und die bessere Auslastung in der Olympiahalle zurückzuführen. Die Miet- und Pachteinnahmen einschließlich Nebenleistungen stiegen um 11,7 Mio. € auf 19,4 Mio. EUR, die Eintrittsgelder verdoppelten sich auf etwa 5,1 Mio. EUR. Durch die Wiederöffnung des Souvenirshops im Olympiaturm ab April 2022 erhöhten sich die Einnahmen aus Warenverkauf um 401 TEUR auf 474 TEUR. Zudem legten die Einnahmen aus Werbung und anderen Einnahmen veranstaltungsbedingt von 1,1 Mio. EUR im Vorjahr um 0,8 Mio. EUR auf 1,9 Mio. EUR zu. 

Die sonstigen betrieblichen Erträge (inkl. Neutraler Erträge) nahmen auf Gesamtbetriebsebene von 30,8 Mio. EUR um 50,5 Mio. EUR auf 81,3 Mio. EUR zu. Der Anstieg auf 71,5 Mio. EUR war vor allem auf Zuwendungen für die EC 2022 (Vj. 14,6 Mio. EUR) zurückzuführen. In der Kern-OMG sanken die Sonstigen betrieblichen Erträge um 5,8 Mio. EUR auf 1,3 Mio. EUR. Für diese Entwicklung sorgten vor allem die im Vorjahr auf Basis des Obererbbaurechtsvertrages LHM-OMG V. §12 ausgeglichenen Entsorgungskosten i. H. v. 3,4 Mio. EUR und die dem Jahr 2021 ergebniswirksam zugeordneten staatlichen Fördergelder der November- und Dezember-Hilfe i. H. v. 2,9 Mio. EUR. 

Der Gesamtaufwand (inkl. Finanzergebnis und Steuern) war auf Gesamtbetriebsebene um 91,2 Mio. EUR von 47,6 Mio. EUR auf 138,8 Mio. EUR gestiegen. Dabei beliefen sich die ergebniswirksamen Gesamtaufwendungen allein im Bereich der EC 2022 bereits auf über 100,0 Mio. EUR (VJ: ca. 16,0 Mio. EUR). Die Kern-OMG verzeichnete einen primär auslastungsbedingten Anstieg um 6,2 Mio. EUR von 21,1 Mio. EUR auf 27,3 Mio. EUR.

Für den Materialaufwand war gesamtbetrieblich ein Anstieg i. H. v. 88,0Mio. EUR auf 111,2 Mio. EUR zu verzeichnen (VJ: 23,3 Mio. EUR), davon entfielen auf die EC 2022 94,6 Mio. EUR (Vj. 14,0 Mio. EUR). In der Kern-OMG stieg der Materialaufwand auslastungsbedingt im Zuge des wieder aufgenommenen Veranstaltungs-, Tourismus- und Freizeitbetriebs (im Veranstaltungsbereich insbesondere durch den Sommernachtstraum, MASH und die Jubiläums-Events) von 7,8 Mio. EUR um 7,5 Mio. EUR auf 15,3 Mio. EUR an. Für die bezogenen Leistungen ergab sich ein Anstieg um 5,5 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Die Energiekosten erhöhten sich um 2,2 Mio. EUR auf 4,4 Mio. EUR, innerhalb der Kern-OMG stiegen sie um ca. 1,7 Mio. EUR auf 3,9 Mio. EUR an. 

Der Personalaufwand erhöhte sich insgesamt von 9,9 Mio. EUR um 1,4 Mio. EUR auf 11,3 Mio. EUR vor allem bei der Kern-OMG. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das im Jahr 2021 von der Bundesagentur für Arbeit erstattete Kurzarbeitsgeld eine deutliche Minderung des Personalaufwands im Vergleich zu einem Standardjahr bewirkt hatte. 

Dem Bereich der EC 2022 wurde ein förderfähiger Personalaufwand i. H. v. 0,454 Mio. EUR zugeordnet (Ersatzpersonal). Nicht förderfähige Personalkosten für Mitarbeiter:innen der OMG, die aber trotzdem direkt zuordenbar für die EC 2022 tätig waren (Bestandspersonal), fielen i. H. v. 0,720 Mio. EUR (Vorjahr: 0,650 Mio. EUR) an und gingen zu Lasten der Kern-OMG. 

Während der Personalaufwand für den Bereich OSP um 0,46 Mio. EUR zurückging, stieg der Personalaufwand für den Bereich LZM um 0,12 Mio. EUR und für die Eishallen um 0,26 Mio. EUR. Der Personalaufwand beim OSP ist durch Bezuschussung, beim LZM und den Eishallen durch Weiterbelastung an die LH München, RBS, ergebnisneutral.

Der Gesamtbetrag der Abschreibungen sank gegenüber dem Vorjahr um 491 TEUR (-59 %). Im Vorjahr hatte die außerplanmäßige Abschreibung der aktivierten Grunderwerbssteuer i. H. v. 451 TEUR das Ergebnis zusätzlich belastet.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (inkl. neutraler Aufwendungen) sind von 13,1 Mio. EUR im Vorjahr um 2,3 Mio. EUR auf 15,4 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg ist hauptsächlich auf die Anschlusskosten i. H. v. 2,3 Mio. EUR aus dem Projekt SAP Garden zurückzuführen, für welche die OMG aufwands- und ergebniswirksam in Vorleistung getreten ist. Weiterhin erhöhen sich die Aufwendungen beim OSP um 0,44 Mio. EUR auf 5,9 Mio. EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus den EC 2022 stiegen um 3,86 Mio. EUR auf 4,9 Mio. EUR.

Das Finanzergebnis verbessert sich um 0,8 Mio. EUR auf -73 TEUR im Vergleich zum Vorjahr (-0,9 Mio. EUR). Die Abschreibung der in 2021 erfolgten Einzahlungen in das Eigenkapital der München Ticket GmbH, an der die OMG zu 50 % beteiligt ist, hatte im Vorjahr das Finanzergebnis i. H. v. 0,8 Mio. EUR belastet.

Die Umsetzung der für 2022 geplanten Investitionen (1.802 TEUR, ohne Eishallen, LZM, ohne OSP und EC 2022) wurde durch die Nachwirkungen der Corona-Krise und die dadurch gebotenen Liquiditätssicherungs- und Sparmaßnahmen auf 852 TEUR beschränkt. Zudem hatte sich die Umsetzung des Projekts Relaunch Website verzögert.