Richtfest fur die neue Kleine Olympiahalle

08.10.2010 - Olympiapark München GmbH

Feier zum Abschluss der Rohbauarbeiten mit Oberbürgermeister Christian Ude, Dr. Florian Bieberbach, Kaufmännischer SWM Geschäftsführer, und Ralph Huber, Geschäftsführer der Olympiapark München GmbH, am Freitag, 8. Oktober 2010, 11 Uhr

Von außen ist es kaum sichtbar – dennoch wird der Olympiapark um eine Attraktion reicher. Bereits im kommenden Sommer wird zu Füßen des Olympiaturms, zwischen Olympiahalle und Olympia-Schwimmhalle, ein neuer Veranstaltungsort seiner Bestimmung übergeben: die Kleine Olympiahalle. Bereits beim Richtfest konnten sich die zahlreich geladenen Gäste von der gelungenen Architektur überzeugen. Die Halle befindet sich unter der Erde, um das Gesamtensemble des denkmalgeschützten Olympiaparks nicht zu beeinträchtigen. Aber auch hier bestimmen, der architektonischen Grundidee folgend, Transparenz und Tageslicht den Gesamteindruck.

Bauherr der neuen Kleinen Olympiahalle sind entsprechend der Kooperationsvereinbarung mit der Olympiapark GmbH die Stadtwerke München (SWM). An zentraler Stelle entsteht ein multifunktionaler Ort für Veranstaltungen, von der Tagung über den Sportevent bis hin zum Popkonzert. Dr. Florian Bieberbach, Kaufmännischer SWM Geschäftsführer: „Der Begriff ‚klein’ ist angesichts des Raumangebots eher tief gestapelt. Die Halle bietet 500 bis 4.000 Besuchern Platz. Diese Größenordnung ermöglicht neue Veranstaltungs- und Eventkonzepte. Mit dem Neubau und den umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen in der großen Olympiahalle erweitern die SWM das Veranstaltungsangebot in München deutlich und verbessern Ambiente und Servicemöglichkeiten in den Hallen. Die Investitionskosten für die Kleine Olympiahalle liegen bei rund 30 Millionen Euro. Sie werden durch Pachtzahlungen der Olympiapark München GmbH (OMG) refinanziert. Die Kunden der SWM werden durch diese Kooperation in keiner Weise belastet.“

Premiere im Sommer 2011

OMG-Geschäftsführer Ralph Huber freut sich auf den Zuwachs im Park: „Ein lang gehegter Wunsch unseres Hauses geht mit der neuen Kleinen Olympiahalle in Erfüllung, zugleich eine zwingend notwendige Maßnahme, um sowohl im Zusammenhang mit der großen Olympiahalle, aber auch für eigenständige Veranstaltungen einen attraktiven Rahmen für Veranstalter und Gäste zu bieten. Darüber hinaus wird mit der Eröffnung der Halle Mitte nächsten Jahres  eine Lücke im Hallenangebot der bayerischen Landeshauptstadt geschlossen.“

Oberbürgermeister Christian Ude blickt noch weiter in die Zukunft: „Der OMG ist es gelungen, auch nach Auszug des Fußballs aus dem Olympiapark mit vielen unterschiedlichen Angeboten eine einzigartige und lebendige Nachnutzung der olympischen Anlagen zu gestalten. Die SWM sorgen mit Neubau, Modernisierung und Sanierung für eine hervorragende Gebäude-Infrastruktur. Die Kooperation der beiden städtischen Gesellschaften SWM und OMG hat sich also in vielfacher Hinsicht bewährt. Deshalb hat der Stadtrat entschieden, diese Zusammenarbeit auch im Fall des Zuschlags für die olympischen Winterspiele 2018 fortzusetzen: Die SWM werden dann zwei weitere Hallen im Olympiapark errichten und optimal auf die Nutzung durch die OMG abstimmen.“

Ausgangslage: Der Olympiapark im Wandel

Die alte Kleine Olympiahalle war ein Annex an ihre „große Schwester“. Sie bot zwar auch kleineren Veranstaltungen Raum, allerdings hauptsächlich in Verbindung mit der großen Halle. Im Rahmen der umfassendsten Modernisierung der Olympiahalle seit ihrem Bestehen wurde dieser Bereich in den vergangenen zwei Jahren zugunsten der besseren Erschließung des Bühnenbereichs umgebaut. Um hierfür einen adäquaten Ersatz zu schaffen, wurde die Idee der neuen Kleinen Olympiahalle geboren. Der Gedanke, diese Halle dabei unter die Erde zu verlegen, war in mehrerer Hinsicht vielversprechend. So galt es, das denkmalgeschützte Gesamtensemble des Parks und seiner Bauwerke zu berücksichtigen. Gleichzeitig sollte die Nähe zur bestehenden Olympiahalle und der Infrastruktur bewahrt werden, um bei Großveranstaltungen Synergieeffekte nutzen zu können.

Architektur und Planung

Für die Gestaltung der neuen Halle zeichnet das Münchner Architekturbüro Auer + Weber verantwortlich – ein Büro, das mit dem Olympiapark bestens vertraut ist. Sie haben den Grundgedanken der umgebenden Architektur aufgriffen und setzten trotz der unterirdischen Lage auf Transparenz und Tageslicht, die Verbindung von Funktion und Ästhetik. Dies verdankt die Halle nicht zuletzt der großzügigen Verglasung zum Park hin.

Die Kleine Olympiahalle befindet sich zwischen Lilian-Board-Weg und Luz-Long-Ufer. Der (behindertengerechte) Zugang erfolgt über einen konischen Geländeeinschnitt zwischen den beiden Wegen. Dieser dient sowohl als Verbindungsweg als auch als Eingangsbereich. So bleibt die Topographie des Parks unangetastet. Die Halle selber ist äußerlich als sanfter grüner Hügel in das Gelände integriert. Die Bepflanzung orientiert sich am Gestaltungskonzept des Olympiaparks.

Bei der Gestaltung des Halleninneren setzten die SWM die Vorgaben der OMG als zukünftige Betreiberin um. Zentrale Richtschnur waren die vielfältigen Anforderungen der Veranstalter, wie flexibel handhabbare Räume und modernste Infrastruktur. So verfügt der Gebäudekomplex über

-     einen Kassenbereich,

-     einen großzügigen Garderobenbereich (Garderobenplatz für 2.900 Personen),

-     einen Kiosk im Foyer, einen weiteren Kiosk in der Halle,
eine Cateringküche für Veranstaltungen,

-     eine Popkantine mit fester Grundausstattung für Event-Mitarbeiter,

-     die Möglichkeit der Vollverdunkelung der Halle,

-     zahlreiche Abhängepunkte über dem geplanten Bühnenbereich (max. 20 t),

-     eine Raumakustik, die Sport- wie auch Musikveranstaltungen ermöglicht,

-     ein modernes Datennetz.

Vor der eigentlichen Halle liegt als Eingangsraum das Foyer mit einer sechs Meter breiten Treppe. Es ist durch eine Glaswand von der Halle abgetrennt und kann so auch als eigenständiger Raum für bis zu 600 Personen genutzt werden. Die Anbindung zur großen Olympiahalle erfolgt über das Foyer sowie zwei Rolltreppen.

Von der Idee zur Halle

Die SWM als der kommunale Münchner Infrastrukturdienstleister hat zum einen die Erfahrung mit derartigen Großprojekten, zum anderen sind die SWM auch finanziell in der Lage, dieses 30-Millionen-Euro-Bauvorhaben zu schultern. Da sie bereits seit 2006 mit Zustimmung des Stadtrats das Gebäudemanagement des Olympiaparks übernommen haben, übernahmen sie auch hier die Rolle des Bauherrn. Die Investitionssumme wird durch die SWM vorfinanziert und durch die Pacht der OMG refinanziert werden.

Im Mai 2009 begannen die Arbeiten. Der Rohbau wurde im Zeit- und Kostenrahmen erstellt. Nicht selbstverständlich, denn das Baufeld im Olympiapark hielt einige Überraschungen und Herausforderungen bereit. Die engen räumlichen Vorgaben durch die bestehende Bebauung mit Olympiahalle, Olympia-Schwimmhalle und Olympiaturm wurden verschärft durch vorhandene Versorgungstunnel sowie Versorgungsleitungen zu Olympiaturm und anderen Bauten im Park. Die üblicherweise vorhandenen Pläne, in denen Leitungen und Fundamente verzeichnet sind, waren fehlerhaft oder fehlten gänzlich. Dennoch konnte eine gut erreichbare Halle mit behindertengerechter Gestaltung und direkter Anbindung an die große Halle realisiert werden.

Dr. Bieberbach: „Wir danken allen Mitarbeitern, die so engagiert an diesem Projekt mitgearbeitet haben. Dank gilt auch den beteiligten Planern und den Mitarbeitern der Baufirmen, die bei jedem Wetter und trotz mancher Widrigkeiten dafür gesorgt haben, dass dieser Rohbau entstanden ist. Erfreulicherweise sind darunter auch viele Firmen aus München und der Region, wie Ludwig Zausinger und SB Stahlbau Industriemontagen. Den Rohbau selbst hat die Firma Xaver Riebel aus Mindelheim erstellt.“

Projektdaten

- 42.700 m3 Erdaushub in der Baugrube

- 2.600 Tonnen Stahl wurden verbaut

- 14.700 Tonnen Beton wurden verbaut

Kennzahlen Gebäude

- Fläche Halle 2125 qm

- Fläche Foyer (E040) 568 qm

- Fläche Foyer (E020) 295 qm

- Nutzfläche 5073 qm

- Rauminhalt 56.780 qm

- Garderobenhaken für 2900 Personen

- Fläche Gastro – Kiosk 29 qm

- Fläche Gastro – Warme Küche 75 qm

- Fläche Gastro – Anrichte 44 qm

- Fläche Popkantine 24,3 qm (Küche12,6, Lager 11,3qm)

- Aufzug           Kabine 1,10 x 2,10m,
                        behindertengerecht, krankentragegeeignet

                        Durchlader, 4 Haltestellen

                        Geschwindigkeit 0,63 m/s

                        Tragkraft 1000 kg/ 13 Personen

- Rolltreppe      b=1,0m, 35 Grad,

                        Förderleistung 8000 (0,5 m/s)

                        Förderleistung 10.000 (0,65 m/s)

- Höhe Halle 8,72 m (abgehängte Decke)

- Stellplätze Halle 400 Stellplätze