(8.12.2007) Einstimmig hat die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) beschlossen, sich mit München um die Olympischen Winterspiele 2018 und die Paralympics 2018 zu bewerben.
Zuvor hatte München - unterstützt von einem dreiteiligen Bewerbungsfilm - den Delegierten die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorgestellt, die München selbst als Standort der Eiswettbewerbe vorsieht, mit dem Olympiastadion von 1972 als Schauplatz der Eröffnungs- und Schlussfeier, dem Internationalen Medienzentrum in der Messe München und der Medaillen-Plaza vor dem Rathaus. In Garmisch-Partenkirchen sollen alle Schneewettbewerbe ausgetragen werden und in Schönau am Königssee die Bob-, Rodel- und Skeleton-Disziplinen.
Oberbürgermeister Christian Ude, der die Delegierten um ihre Zustimmung und Unterstützung für die Münchner Olympia-Pläne gebeten hatte, fasste zusammen: “Um die hohen Anforderungen des Internationalen Olympischen Komitees an einen Bewerber erfüllen zu können, musste ein Konzept für kompakte Spiele mit kurzen Wegen für Athletinnen und Athleten, die Mitglieder der Olympischen Familie, die Sportfans und Medien entwickelt werden. Die Machbarkeitsstudie ist die Grundlage einer Bewerbung, in der neben Sport und Infrastruktur auch Ökologie und Kultur einen herausragenden Stellenwert einnehmen werden.” Besonders hob der Oberbürgermeister Münchens weltweit guten Ruf als Olympiastadt und Sporthochburg hervor: “Wir wollen die erste Stadt der Welt werden, die nach Olympischen Sommerspielen auch Winterspiele ausrichten darf. Die vom IOC völlig zu Recht erwartete Nachhaltigkeit der olympischen Einrichtungen hat sich weltweit nirgendwo besser erfüllt als im Olympiapark München mit seiner ereignisreichen nacholympischen Geschichte und seiner mehr als einer viertel Milliarde Besucher seit 1972.”
Bayerns Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein hatte sich, wie auch Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, vor den DOSB-Mitgliedern für die Münchner Bewerbung eingesetzt: “Mit diesem Konzept haben wir alle Chancen, für die Olympischen Winterspiele 2018 zum Zug zu kommen. Lassen Sie uns noch einmal ein Märchen schreiben, auf dass es 2018 heißen möge: “Deutschland - ein Wintermärchen”.”
Die Abstimmung, bei der die Delegierten ohne eine Gegenstimme für eine Olympia-Bewerbung Münchens mit seinen Partnern Garmisch-Partenkirchen und Schönau am Königssee votierten, wertete DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach als einen “guten Tag für den deutschen Sport”: “Das ist ein begeisterndes Abstimmungsergebnis für die Münchner Olympia-Bewerbung.”
OB Ude sprach von einem “großen Tag” für die Sportstadt München: “Ganz besonders freue ich mich über die einmütige Zustimmung zu unserer Olympiabewerbung, die all unsere Erwartungen übertroffen hat. Der ganze deutsche Sport steht ausnahmslos hinter uns. Das gilt für die Wintersportverbände und die Sommersportler ebenso wie für die Vertreter der olympischen wie der nicht-olympischen Disziplinen.
Wir gehen nun mit dem Rückenwind der Politik von Bund und Land sowie der Unterstützung des gesamten deutschen Sports in die nächsten Phasen der Bewerbung. Das wird sicher auch Wirtschaftsunternehmen überzeugen, in dieses Boot einzusteigen und an den internationalen Auftritten der Münchner Bewerbung als Sponsoren teilzunehmen.
Nun geht es - neben der Suche nach Förderern und einer geeigneten Organisationsform - zusammen mit unseren Partnern an die vertiefte Planung der in der Machbarkeitsstudie dargestellten Optionen. Auf dieser Basis werden wir dann bis 2009 eine höchst professionelle Bewerbung erarbeiten, mit der wir zunächst 2010 vom IOC den Status einer “Candidate City” und 2011 schließlich den Zuschlag als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2018 und der Paralympics erhalten wollen. Das ist eine große Chance für uns alle, für den Sport, für ganz Deutschland - eine große Chance, die wir ergreifen wollen.”