Insgesamt 29.000 Zuschauer sahen einen spannenden Wettkampf der Nationen. Bei optimalen Bedingungen verpassten die DLV-Männer nur hauchdünn den Sieg, die Frauen wurden Dritte.
Jürgen Mallow, der Cheftrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), hatte am vergangenen Wochenende beim Europacup in München Spaß, auch wenn es ganz knapp nicht zum erhofften Gesamtsieg bei den Männern reichte. "Das war eine wunderschöne Veranstaltung", stellte er zufrieden fest.
Und: "So toll kann Leichtathletik sein. So spannend, so dramatisch", er spielte damit auf das enge Endergebnis, bei dem die Franzosen aufgrund mehr zweiter Plätze bei gleichen Punkten und Einzelsiegen die Nase vorne hatten, an. "Wir sind glücklicher und zufriedener Zweiter. Das Wunschziel, bei den Männern zu gewinnen, ist nicht geglückt. Wir werden aber trotzdem feiern."
Jürgen Mallow hob das "sehr geschlossene Mannschaftsergebnis" heraus. 15 Erst- bis Drittplatzierte zählte er bei den Männern auf der Habenseite und auch die Frauen-Mannschaft, die auf Platz drei kam, schloss er in sein Lob mit ein: "Sie haben auf keinen Fall enttäuscht."
Alles in allem blieb eine deutsche Mannschaft, die den Europacup "mit Begeisterung bestritten und Begeisterung bei den Zuschauern geweckt hat." Einzelne Athleten wollte er dabei nicht herausheben.
Zufriedenheit herrschte am Ende der Zwei-Tages-Veranstaltung auch bei den Verbandsspitzen. DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop hatte ein "tolles Wochenende" gesehen, das er als "Werbung für die Leichtathletik" wertete. Hansjörg Wirz, der an der Spitze des europäischen Verbandes steht, sagte: "Ich hoffe, wir können die Leichtathletik wieder einmal nach München und dann in ein volles Olympiastadion bringen."
Bilanz von Olympiapark-Chef Wilfrid Spronk
Auch wenn die Zuschauerzahlen am vergangenen Wochenende beim Europacup in München hinter den Erwartungen zurückblieben, bewertete Wilfrid Spronk, Geschäftsführer der Olympiapark München GmbH, die Veranstaltung im historischen Olympiastadion überaus positiv.
"Erfreulich war die fantastische Stimmung", stellte er fest, "viele Freunde und Sportler aus der Leichtathletik waren im Stadion. Es war für den Olympiapark ein besonderes Highlight. Das Stadion hat sich von der besten Seite gezeigt."
Warum nicht mehr als die insgesamt 29.000 Zuschauer den Weg zum Europacup gefunden hatten, konnte Wilfrid Spronk am Sonntagabend noch nicht analysieren: "Wir hatten nach einer breit gestreuten Promotionarbeit mit etwas mehr Resonanz gerechnet. Woran es lag, ist noch nicht nachzuvollziehen."
Wann die Leichtathletik auf allerhöchstem Niveau zum nächsten Mal im Münchner Olympiastadion gastieren wird, ist derzeit noch völlig offen. Trotzdem gibt es Anstrengungen in diese Richtung, wie Wilfrid Spronk berichtete: "Die Verbandsvertreter haben mir ins Gewissen geredet, dass die Tradition der Leichtathletik in München fortgesetzt werden muss. Wir werden diese Frage angehen."